Bericht von den Osterferien

Veröffentlicht: Montag, 08. Mai 2017 Drucken E-Mail

 

Annettes Reisebericht von den Osterferien – endlich alle zusammen in Guatemala

 

Am Samstag, 08.04. kam ich am späten Nachmittag in Guatemala City an. Nach 13 Wochen war das ein tolles Wiedersehen, direkt mit kleiner Führung durch die Schule und später ein gemeinsames Abendessen in einem schicken Restaurant, natürlich unter freiem Himmel.

 

Die ersten 2 Tage übernachteten wir noch im Apartment und ich konnte ein bisschen nachempfinden, wie Jens und Merle bis jetzt gelebt hatten. Somit kam ich auch am Sonntag in den Genuss, mit Jens über die sonst stark befahrene Straße „Las Americas“ zu spazieren. Ein sehr witziges Erlebnis, wenn die Guatemalteken sich und ihre Hunde aufhübschen und über die Straße flanieren. Das neuste Fitnessgerät wurde auch am Straßenrand verkauft, ein Laufband für Hunde – auf so eine Idee muss man erst einmal kommen.

 

Am Montag zogen wir mit gefühlten 10 Koffern und Taschen in ein Haus, das jetzt bis Mitte Oktober unsere bzw. erst noch Jens` und Merles Bleibe ist. Dieses Haus hat einen Pool und sehr großen Garten mit tollen tropischen Pflanzen, wie z.B. Bananen- und Avocadobäumen. Hier blieben wir aber erst einmal nur eine Nacht, denn am Dienstag fuhren wir früh los an den Pazifik (nach El Paredon).

 

Eine Autofahrt durch einsame Dörfer mit vielen Bananenplantagen und zum Schluss eine 30-minütige Fahrt über eine Sand- u. Schotterpiste. Hier bekam Merle ihre erste Fahrstunde, denn in Guatemala darf man mit 16 Jahren den Führerschein machen und das ist natürlich ihr Ziel! Also wollte sie schon einmal üben…

 

In El Paredon kommt man sich vor, wie Robinson Crusoe, es gibt nur schwarze (graue) Sandstraßen, bzw. Wege. Es fällt nicht schwer, die Seele baumeln zu lassen. Hier verbrachten wir 4 Tage, genossen den endlos langen und menschenleeren Strand und die Wellen im Pazifik. Jens und Merle kannten sich schon gut aus und führten mich in Minirestaurants der Einheimischen, wo unter freiem Himmel gekocht wurde, z.B. der Fisch frisch gefangen vom Tag. Parallel zum Ort verläuft ein Fluss, der in den Pazifik mündet. Hier wachsen die typischen Mangrovenbäume, die aus dem Wasser wachsen und aus denen die Einheimischen ihre Hütten und Häuser bauen. Mit einer kleinen Bootstour erkundeten wir die Mangroven und sahen Hütten ohne Elektrizität und fließendem Wasser. In einem Uferbereich wurde Salz aus dem Meer gewonnen, das dann in Fabriken aufbereitet wird. Diese kleine Salzgewinnungsanlage ist sehr einfach und nicht mit modernen Anlagen in Europa zu vergleichen.

 

Am Osterwochenende ging es zurück nach Guatemala City. Ostersamstag machten wir einen Tagesausflug nach Antigua. Die Stadt war geschmückt mit Fahnen und vielen Blumenbeeten auf den Straßen. Viele Menschen kamen zusammen, um sich die Prozession zu Jesus` Kreuzigung anzusehen. An diesem Tag war es die Prozession anlässlich der Trauer von Maria um ihren verstorbenen Sohn. Das war sehr beeindruckend und manchmal war es so nebelig, dass man vor lauter Weihrauchgewedel kaum etwas sah und natürlich auch kaum atmen konnte. Die Frauen trugen Schwarz mit schwarzen Kopftüchern aus Spitze und die Männer lange schwarze Kuttengewänder.

 

Antigua ist eine kleine Stadt, die überall auf den Straßen nur Pflastersteinchen hat. Hatte mir natürlich vorher keiner gesagt und ich trug nur Schläppchen und keine Turnschuhe, so dass ich abends kaum noch laufen konnte.

 

Beindruckend war auch der Blick zu einem Vulkan direkt gegenüber der Stadt.

 

Nach Ostern fing die Schule wieder an und wir konnten anfangen, uns im Haus einzuleben. Aber irgendwie war immer etwas zu tun, fast täglich durchstreiften wir Möbelgeschäfte oder einen Baumarkt auf der Suche nach einem Bett für Merle, sonstigen Dingen und für Jens und mich zwei Liegen, ohne die wir beiden Sonnenanbeter in diesem Land nicht leben könnten. Natürlich wurden wir auch fündig! Zweimal verbrachte ich den Morgen mit in der Schule und hospitierte in verschiedenen Klassen. Das war eine tolle Erfahrung und macht Lust auf mehr! (Schade, dass ich nicht einen Tag länger bleiben konnte, denn der Pädagoge Hilbert Mayer führte eine Fortbildung mit dem Kollegium durch und da hätte ich natürlich gerne teilgenommen. Aber ich habe ihn wenigstens kurz kennen gelernt.)

 

Natürlich gab es auch Einladungen und Partys und relativ schnell lebte ich mich in die neue Umgebung ein. Ich traute mich sogar Auto zu fahren, aber eher am Sonntag und nicht zur Hochphase des Verkehrs.

 

Leider ging die Zeit viel zu schnell um und nach 2 ½ Wochen hieß es erst einmal wieder Abschied nehmen.

 

Aber jetzt weiß ich, worauf ich mich freuen kann und ich kann es kaum noch abwarten, Ende Juli auch endlich nach Guatemala zu ziehen und Deutschland „tschüss“ zu sagen.

 

Bilder von den Osterferien gibt es hier...

 

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